Die Legende vom Wörtherseemandl Gralf
In den grünen Wäldern um den Wörthersee lebte einst ein schelmisches Wesen, das als das „Wörtherseemandl Gralf“ bekannt war. Das freche Männlein drohte den Menschen in der Umgebung mit launischen Streichen, wenn sie ihm nicht Tribut zollen würden. Doch die tapferen Bewohner der Region ließen sich nicht einschüchtern und beschlossen, dem Wörtherseemandl die Stirn zu bieten. Angeführt wurden die Locals vom aktuellen UCI Gravel Weltmeister Johnny Hoogerland, der sich nach seiner World-Tour- Karriere am Wörthersee niedergelassen hat.
Die Nachricht von der Drohung des Mandls verbreitete sich wie ein Wirbelwind, und die Menschen im Lande bestiegen ihren Gravelbikes, fest entschlossen, das Wörtherseemandl zu finden und dem Treiben ein Ende zu setzen. Ein wildes Gravelbike-Abenteuer begann, durch dichte Wälder und über malerische Pfade, angeführt von Johnny und den kühnsten Radlern der Gegend.
Die Suche entwickelte sich zu einem jährlichen Spektakel, dem „Wörthersee Gravel“. Immer mehr Teilnehmer durchquerten mit immer größerer Begeisterung die mystischen Wälder auf der Suche nach dem schelmischen Männlein. Schließlich wurde das Abenteuer Teil der UCI World Qualifier Serie und somit ein Qualifikationsrennen für die Gravel Weltmeisterschaft. Von nun an versammelten sich Jahr für Jahr wagemutige Gravelbiker, um das „Wörtherseemandl Gralf“ herauszufordern – auf abenteuerlichen Pfaden in der Schönheit der Natur mit Blick auf den türkisen Wörthersee.
So wurde das „Wörthersee Gravel“ zu einer lebenden Legende, die von der Tapferkeit der Menschen und der Faszination des Wörthersees erzählt.
Was steckt dahinter?
Der vielleicht wahre Kern dieser vielleicht wahren Geschichte ist die Sage vom Wörtherseemandl (im Original aus dem Jahr 1837 noch „Sage vom Werder See“ genannt). Der Hauptdarsteller der Geschichte wird in Kärnten schlicht und einfach „Wörtherseemandl“ genannt. Darstellungen des Männleins, meist mit einem Fass, aus dem Wasser sprudelt, sind vielerorts rund um den Wörthersee zu finden.
Vor vielen, vielen Jahren stand da, wo heute der See seine blauen Fluten dehnt, eine Stadt, deren prachtvolle Gebäude auf dem Reichtum ihrer Bewohner schließen ließen. In der Tat waren dieselben reich, aber auch voll Übermut und Üppigkeit. So kam es, dass sich einst auch in der heiligen Christnacht die Mehrheit der Städter zu Tanz und Festgelage versammelt hatte.
Schon zeigt Glockengeläute die Stunde der Mette an. Da öffneten sich die Türen des Festsaales, ein kleines, eisgraues Männchen schritt langsam herein und besah sich die lärmende Gesellschaft. Darauf erhob es seine Stimme und es sprach: „Ei, ihr, Schwelger, wisst ihr nicht, welche Feier wir heute begehen? Kehrt heim, ehe die Stunde der Buße verrinnt und die Strafe euch erreicht.“
Aber nur höhnisches Lachen antwortete dem Alten. Wenige Minuten vor Mitternacht betrat der Warner zum zweiten Male den Saal, aus dem das wüste Geschrei der Trunkenen tönte. In seinen Armen ruhte ein Fässlein; und wieder mahnte er zur Umkehr und Buße. Sonst, fügte er hinzu, „werde ich den Hahn dieses Fässleins öffnen und Tod und Verderben wird ihm entströmen.“ Doch auch diesmal fanden die Worte des Alten keinen Eingang in die harten Herzen der Frevler und seiner Drohung antwortete rohes Gelächter und Spott.
Strömender Regen
„Nun seid ihr verloren!“, sprach der Graue mit blitzenden Augen. Indem er es sprach, schlug es Mitternacht. Da erzitterte die Halle von brausendem Sturm. Regen strömte hernieder bei jeder Ritze und Diele stürzten Wasserfluten herein und fort strömten die Wasser, fort, bis sie Haus, Hügel und die Berge überschwemmt hatten und die Stadt spurlos verschwunden war.